1. Tag: 6 Meistertitel am ersten Tag – Patricia Fritz sprintet DJM-Norm – Julia Hagenstein springt 5,67m weit
Am ersten Tag der Norddeutschen Meisterschaften machten am Samstag die Hammerwerferinnen den Auftakt zu einem furiosen Medaillenregen. Allerdings starteten sie nicht in der neuen Hamburger Leichtathletik-Halle, die auf Stelzen oberhalb der Autoparkplätze gebaut ist und deren Sprintbahn rundherum zu 360 Grad vollkommen verglast ist, sondern mussten draußen im Schneeregen auf der Jahnkampfbahn die Hämmer fliegen lassen. Mariel Rose setzte in der WJB das erste Glanzlicht als sie mit 45,05m den norddeutschen Winterwurftitel gewann. Ihr folgte wenig später bei der weiblichen Jugend A trotz schlechten Wetters und mit einem Sicherheitswurf von nur drei statt vier Drehungen Sophie Drieux. Sie gewann mit 46,85m. Im Stabhochsprung der Männer zog Nico Dieckmann bei 5,20m und eingestellter Bestleistung alleine seine Kreise und gewann die Konkurrenz mühelos. Dritter wurde Max Mausberg, der in der Männerklasse hochgestartet war, ebenfalls mit Einstellung seiner Bestleistung von 4,70m. Von der Konkurrenz vollkommen unbehelligt sicherten sich auch Maren Schulze auf der 400m der Frauen und Carsten Schlangen auf der 1500m der Männer eine Woche nach den Berlin-Brandenburgischen Landestitel auch die Norddeutsche Meisterschaft in Hamburg. Beide haderten im Anschluss mit dem schwachen Niveau der Konkurrenz, denn sie wollten eigentlich wesentlich schnellere Zeiten als in der Vorwochen anbieten, aber so reichte es auf der noch sehr weichen, frisch gebauten Bahn nur zum souveränen Sieg.
Ebenfalls einen souveränen Start-Ziel-Sieg feierte die 4x200m-Staffel der weiblichen Jugend A. Aleksandra Maciejewska, Patricia Fritz, Julia Hagenstein und Sophie Heinsch brachten das Staffelholz nach 1:43,92min mit deutlichem Vorsprung als erste ins Ziel und dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf eine vordere Platzierung bei den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Düsseldorf in zwei Wochen machen. In Hamburg hätte die Zeit auch bei den Frauen noch zu einem Medaillenplatz gereicht.
Zuvor hatte Patricia Fritz mit 7,88s im 60m-Finale als Fünfte der WJA bereits ihre Sprintform unter Beweis gestellt und mit neuer persönlicher Bestzeit auch die Einzelqualifikation für die Deutschen geschafft. Dabei unterbot die frischgebackene Berliner Meisterin im Vor-, Zwischen- und Endlauf auch erstmals gleich dreimal die 8,00s-Grenze, was in diesem Jahr noch keiner anderen Berliner Nachwuchssprinterin gelungen ist. Auch Julia Hagenstein hatte mit ihrem vierten Platz im Weitsprung der WJA und einer neuen persönlichen Bestleistung von 5,67m in einem Mammutwettbewerb von 31 Teilnehmerinnen, der sich über 2,5 Stunden hinzog, bereits großartiges geleistet. Der Wettbewerb dauerte sogar so lange an, dass sie zwischen ihrem letzten und weitesten Sprung im Weitsprungfinale und dem Startschuss der 4x200m-Staffel gerade einmal 3min zum Umziehen der Spikes hatte. Bei der guten Weite und der Staffelhektik blieb ihr keine Zeit sich über den vierten Platz zu ärgern, denn zur Bronzemedaille fehlten nur 2cm.
Disziplin 1. Tag | Name | Leistung | Platz |
Hammerwurf Frauen | Sophie Drieux | 46,85m | Meisterin |
400m Frauen | Maren Schulze | 55,35s | Meisterin |
Hammerwerfen WJB | Mariel Rose | 45,05m | Meisterin |
60m WJA | Patricia Fritz | 7,88s EL (VL und ZL 7,97s | 5. Platz pBL und DJM-Norm |
| Aleksandra Maciejewska | 8,23s | VL |
| Julia Hagenstein | 8,28s | VL und pBL |
Weitsprung WJA | Julia Hagenstein | 5,67m | 4. Platz und pBL |
4x200m WJA | Aleksandra Maciejewska (26,0s), Patricia Fritz (25,5s), Julia Hagenstein (26,0s), Sophie Heinsch (26,1s) | 1:43,92min | Meister |
1500m MJA | Marcel Grzeschik | 4:08,30min | Bronze |
Hochsprung MJA | Timo Auer | 1,89m | 6. Platz |
60m Männer | Sebastian Timme | 7,08s (VL 7,07s) | ZL |
| Jacob Claßen | 7,36s | VL |
400m Männer | Moritz Höft | 49,50s | Bronze |
1500m Männer | Carsten Schlangen | 3:43,01min | Meister |
| Johannes Riewe | 3:55,45min | 6. |
| Kai-Markus Kirchner | 3:56,04min | 9. |
Stabhoch Männer | Nico Dieckmann | 5,20m | Meister |
| Max Mausberg | 4,70m | Bronze |
2. Tag: Carsten Schlangen holt über 800m das Double!
In einem von der Taktik bestimmten 800m-Rennen duellierte sich der 1500m-Meister Carsten Schlangen mit seinem Trainingskameraden und 800m-Meister Moritz Höft in einem vereinsinternen Modell. Zunächst übernahm Carsten 2 Runden lang die Führung auf der 200m-Bahn, dann schob sich Moritz an ihm vorbei und startete 400m vor Schluss seine Attacke. Beide Athleten schleppten vom Vortag noch eine Hypothek mit sich herum. Carsten hatte die 1500m in den Beinen und Moritz die 400m. Lange Zeit sah es so aus als ob sich Moritz von Carsten lösen könnte, dieser biss sich aber an Moritz Waden fest und ließ sich auf Runde drei nicht abschütteln, bevor er auf den letzten 50m seine Gegenoffensive startete. Diesen Angriff konnte Moritz dann nicht mehr parieren und Carsten hatte am Ende als Doppelmeister das glücklichere Ende auf seiner Seite. Weitere Titel blieben am zweiten Tag aus, dafür gewann Nils Hermann mit wieder aufsteigender Form in 14,89m im Dreisprung der Männer die Silbermedaille. Insgesamt war Hamburg bei diesen Norddeutschen Meisterschaften für die Athleten der LG NORD Berlin mit 7 Titeln, 2 Silbermedaillen und 5 Bronzemedaillen ein sehr gutes Pflaster.
Disziplin 2. Tag | Name | Leistung | Platz |
60m Hürden WJA | Patricia Fritz | 9,43s (VL 9,36s) | 5. und pBL |
200m WJA | Patricia Fritz | 26,31s | VL |
| Aleksandra Maciejewska | 26,48s | VL |
| Julia Hagenstein | 26,70s | VL und pBL |
Speerwurf WJB | Julia Gottstein | 25,63m | 9. |
Diskuswurf WJA | Mariama Jamanka | 28,50m (??) | Bronze |
60m Hürden Männer | Johannes Schwuchow | 8,30s (VL 8,40s) | Bronze und pBL |
800m Männer | Carsten Schlangen | 1:51,85min | Meister |
| Moritz Höft | 1:52,11min | Silber |
| Jonas Stifel | 1:54,65min | 6. |
| Alexander Hudak | 1:54,78min | 7. |
| Merlin Rose | 1:56,25min | 12. |
| Kai-Markus Kirchner | 2:03,43min | 23. |
Dreisprung Männer | Nils Hermann | 14,89m | Silber |